Meinen ersten Kontakt hatte ich als Schüler. Die Oper Zagreb gab ein Gastspiel in Zadar: Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«. Ich war voller Begeisterung.
Erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit der Welt der Oper?
Wie sieht Ihr Alltag abseits der Bühne aus? Gibt es Rituale, die Ihnen helfen, sich zu entspannen oder aufzutanken?
Familie, Sport, Natur – besonders das Meer.
DasWichtigsteistdieLiebezurMusik,dieunsbewegt,motiviert,verbindet...
Welche Augenblicke am Abend einer Vorstellung genießen Sie am meisten?
Die Momente, die man nicht beschreiben kann, die perfekt funktionieren: voller Emotionen, Freude, Lust. Diese Momente geben mir die Antwort darauf, warum diese Berufung so schön ist.
Welche Komponenten müssen zusammenkommen, dass ein Opernabend für Sie perfekt ist?
Ein guter, effektiver Probenprozess, Inspiration, guter Wille und Motivation von allen Seiten, damit wir Gefühle transportieren können. Das Wichtigste ist die Liebe zur Musik, die uns bewegt, motiviert, verbindet ...

Wenn Sie nicht Dirigent geworden wären, würden Sie heute …?
… irgendetwas mit Musik machen. Ich brauche Kontakt mit Musik und Menschen. Vielleicht Musiklehrer. Ich liebe die Arbeit mit jungen Leuten.
Als13-jährigesKindhatteichnureinenWunsch:inFriedenzuleben.
Gibt es ein musikalisches Werk, das Sie tief geprägt hat? Können Sie diesen Moment beschreiben?
Die »Hymne an die Freiheit« von Jakov Gotovac und Beethovens »Neunte« sind für mich beide mit dem Krieg in Kroatien verbunden. Als 13-jähriges Kind hatte ich nur einen Wunsch: in Frieden zu leben. Beide Werke haben mich tief beeinflusst, als Kind und auch später, als ich sie dirigiert habe. Unvergessen ist auch das erste Mal Mahlers 2. Sinfonie in Hannover, Verdis »Don Carlo« in Split, der Beethoven-Zyklus in Zadar, wo ich geboren bin. Es gibt zum Glück viele Momente ...
Was hoffen Sie, dass das Publikum nach einem Opernabend mit nach Hause nimmt?
Wir transportieren unsere Gefühle auf die Bühne und hoffen, dass das Publikum voller Emotionen und Freude nach Hause geht.
In Ihrer ersten Saison dirigieren Sie u. a. Verdis »Falstaff« – was macht dieses Werk für Sie so besonders und reizvoll?
Es ist das letzte Werk und die einzige Komödie, am Ende seines Lebens. Der alte Verdi fand mit seinem »Falstaff« zu einer sehr natürlichen und bildhaften Musiksprache voller Wortwitz, rhythmischen Finessen und klanglichen Assoziationen. Weit stärker noch als in früheren Werken meldet sich das Orchester hier durchgängig kommentierend und schlagfertig pointierend zu Wort, hier prallen Bühnencharaktere, turbulente Ensembles und parodierende Situationen aufeinander. All das macht diese Oper zu einem musikalischen Welttheater, ganz im Sinne Shakespeares.
Lieblingsstelle?
Die Fuge am Ende. Fantastisch komponiert von Verdi, mit einer sehr interessanten Botschaft am Ende seines Lebens.
5 Lieblingskomponistinnen oder -komponisten?
Unmöglich zu sagen … puh, auf jeden Fall wären Bach, Mozart, Beethoven, Verdi und Richard Strauss mit dabei.