Leipzig hat eine lange Tanztradition und eine der großen internationalen Ballettcompagnien. Warum gibt es mit "LEIPZIG TANZT!« erst jetzt ein Ballettfestival?
RÉMY FICHET Musik wurde in Leipzig immer ein großer Stellenwert eingeräumt, insbesondere nach dem Mauerfall. Da lief der Tanz eher nebenher. Das hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Auch seitens der Politik hat man erkannt, wie wichtig diese Kunstform ist und dass der Tanz selbstverständlich zur Musikstadt gehört.
"LEIPZIG TANZT!« ist ein sehr offener, einladender Titel. Was verbirgt sich dahinter?
FICHET Dahinter steckt, was für uns selbstverständlich ist: dass der Tanz zu dieser Stadt gehört. Wir wollen den Tanz gemeinsam feiern!
ANNA ELISABETH DIEPOLD Das Festival ist eine Einladung, auch an unser Publikum: Wir können Tanz in der Stadt erleben, wir können Teil dieses Programms sein. Das zeigt sich zum Beispiel im Rahmenprogramm. Wir vom Leipziger Ballett haben das in den vergangenen Jahren schon mit dem Welttanztag vorbereitet.
Inwiefern?
DIEPOLD Am Welttanztag veranstalten wir seit 2011 jährlich ein großes Tanzfest auf dem Augustusplatz, wo Tanzgruppen, Vereine, Schulen aus ganz Leipzig zusammenkommen und gemeinsam den Tanz feiern. Abends gibt es Vorstellungen des Leipziger Balletts oder Gastspiele.
FICHET Die Idee dahinter ist, dem Tanz einen demokratischen Raum zu geben, ihn wirklich offen für alle tanzenden Menschen zu machen, gleich ob professionell oder nicht.