DONNA ELVIRA!

Mezzosopranistin Kathrin Göring über Wut, Chili und absurde Momente
Anna Elisabeth Diepold | Dramaturgin | Dienstag 07.02.2023
Don Giovanni
Don Giovanni | © Tom Schulze

Mozart schenkte der Opernbühne moderne Frauenfiguren, zur damaligen Zeit sogar revolutionär moderne. Was macht Donna Elvira besonders ?

Das Besondere ist für mich, dass Elvira zwar im Zorn, aber dennoch furchtlos ihren Gemahl (ich denke, dass die beiden geheiratet haben) öffentlich demontiert, seine Art und Vorgehensweise preisgibt. Schließ­lich geht es ja um ihre Ehre als Ehegattin! Hätten die Frauen zur damaligen Zeit wohl eher verzwei­felt und schandvoll das Haus nicht mehr verlassen dürfen, klagt sie ihn stattdessen an und versucht wei­tere Unglücke zu verhindern.

Lieblingsstelle in der Oper ?

Am Ende des zweiten Aktes: Elvira schimpft, klagt und ruft quasi bei den Göttern um Hilfe und Erbarmen. Da begegnet sie im Abgang dem Komtur. Herrlich! Theatralisch komisch.

Wäre Elvira ... ein Cocktail, ein Gemälde, würden wir...

... einen Cocktail mit wechselnden Farben: rot, grün und lila für Liebe, Wut und Eifersucht, mit einem Hauch Chili im Zuckerrand trinken, ... ein Gemälde von Klimt: »Der Kuss« bewundern!

Ich kann auch ziemlich auf brausend sein! Auf der anderen Seite gebe ich gern den ein oder anderen guten Ratschlag. Dies tue ich allerdings diplomatischer als Elvira – glaube ich zumindest.

Wie viel von Donna Elvira steckt in Kathrin Göring?

Ich kann auch ziemlich auf brausend sein! Auf der anderen Seite gebe ich gern den ein oder anderen guten Ratschlag. Dies tue ich allerdings diplomatischer als Elvira – glaube ich zumindest.