SONNTAG, 23. JUNI 2024
»Kunst-Form-Tanz« | 11 Uhr, Opernhaus | kostenfreies Angebot
Das Festival ist eine Einladung, die Kunstform Ballett in all ihren Facetten zu erleben, bewegt zu sein, sich zu bewegen und in den Diskurs zu treten, was Ballett war, ist und sein kann.
Diesen Fragen widmen sich die beiden Panelveranstaltungen am 23. und 29. Juni 2024.
Unter dem Titel »Kunst-Form-Tanz« finden sich hochkarätige Gäste zusammen, geben spannende Implsvorträge und diskutieren über vermeintliche Grenzen, Merkmale und Entwicklungen der Kunstform Tanz.
Zu Gast sind: Prof. Dr. Gabriele Brandstetter, Prof. Dr. Friederike Lampert und Prof. Dr. Dorothee Gelhard.
Prof. Dr. Gabriele Brandstetter ist Deutschlands erste Professorin für Tanzwissenschaft. Als GenderForscherin erwarb sie sich einen internationalen Ruf. Sie entwickelte erfolgreich einen neuen Studiengang. Die Tanzwissenschaft gilt seit 2003 als universitäre Disziplin und konnte in den regulären Studienbetrieb der Freien Universität Berlin (FU) integriert werden. Seitdem zählt Gabriele Brandstetter zu den innovativsten Forscherpersönlichkeiten der deutschen Kulturwissenschaft. Brandstetter verfolgt einen interdisziplinären Forschungsansatz, wofür sie unter anderem mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet wurde: In ihrem umfangreichen Werk bezieht sie klassische Literaturwissenschaft, Architektur, Neurowissenschaft sowie Politik und Wirtschaft auf Tanz und Performance. An dem von ihr gegründeten Zentrum für Bewegungsforschung der FU Berlin verknüpft sie künstlerische und wissenschaftliche Arbeit. Ihre Studien machen historische und zeitgenössische Vorstellungen von Schönheit und Kraft bewusst. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen die Geschichte und Ästhetik des Tanzes vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Kunsttheorie und Theater der Moderne von 1900 und der Avantgarde, sowie zeitgenössisches Theater, Tanz und Performance. Dabei untersucht Gabriele Brandstetter auch das Verhältnis von Tanz und den Formen seiner Aufzeichnung. Zudem befasst sie sich mit Literatur, insbesondere mit Werken der Romantik. Ihr Engagement geht weit über den akademischen Bereich hinaus: Sie wirkt in zahlreichen Gremien und Beiräten mit und veranstaltet Ausstellungen, Tagungen und Tanzfestivals. Gastprofessuren führten sie nach Princeton, New York, Lissabon, Tokio, São Paulo und Melbourne.
Prof. Dr. Friederike Lampert erhielt ihr Ballettstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt/M und studierte Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Giessen. 10 Jahre arbeitete sie als Tänzerin und Choreographin (u.a. bei Amanda Miller - Pretty Ugly Dance Company). Von 2002 bis 2006 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Bewegungswissenschaft an der Universität Hamburg tätig. Sie promovierte 2007 zum Thema - Tanzimprovisation. Geschichte, Theorie, Verfahren, Vermittlung von Improvisation im künstlerischen Tanz - (ausgezeichnet mit dem Tanzwissenschaftspreis NRW 2006). Anschließend arbeitete sie in verschiedenen Forschungsprojekten bei Tanzplan Deutschland, Codarts Rotterdam und an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Von 2007 bis 2017 leitete sie den K3-Jugendklub am K3-Zentrum für Choreographie/Tanzplan Hamburg auf Kampnagel. Als Choreographin arbeitete sie u.a. gemeinsam mit Jochen Roller für das National Ballet of Kosovo sowie in verschiedenen choreografischen Formaten mit dem Ensemble Resonanz Hamburg, K3 - Zentrum für Choreografie und im Educational Program der Elbphilharmonie Hamburg. Seit Februar 2018 ist sie Professorin für Choreographie und im Master Dance Studiengang der ZHdK. Ihre Forschungsschwerpunkte in Lehre und Tanz sind: Choreography as Ars Combinatoria, Digital Essay as medium of dance knowledge, The language of/in dance, Weaving as dance scores, Dance Music Improvisation.
Prof. Dr. Dorothee Gelhard, habilitierte sich 2001 an der FU-Berlin im Fach Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Seit 2002 lehrt sie Komparatistik an der Universität Regensburg und hat dort den Schwerpunkt Tanzwissenschaft eingeführt. Ebenfalls lehrt Sie an der LMU in München Daneben gibt sie regelmäßig Seminare an der Ballett-Akademie-Bonivento-Dazzi über »Tanzgeschichte« und »Ballett und andere Künste«. 2019 hat sie zusammen mit der Ballett-Akademie »Tanzgeschichte – Eine Reise durch die Jahrhunderte« im Theater Velodrom in Regensburg aufgeführt. Zuletzt veröffentlichte sie ein Buch über die gegenseitige Beeinflussung von Tanz und bildender Kunst am Beispiel des Kulturwissenschaftlers Aby Warburg und Vaclav Nijinsky.