Die Oper Leipzig trauert um Kammersänger Martin Petzold

In der Nacht zum 19.4.2023 ist unser langjähriges Ensemblemitglied Kammersänger Martin Petzold nach schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren friedlich eingeschlafen. Intendant Tobias Wolff zeigte sich erschüttert über die Nachricht. »Martin Petzold hat als Mensch und Künstler über mehr als drei Jahrzehnte hinweg unsere Institution geprägt. Er konnte sein Publikum zum Lachen bringen oder die Herzen berühren. Als Kollege hatte er stets ein offenes Ohr und hat uns mit seinem Humor reich beschenkt. Als ehemaliger Thomaner und rühriger Konzertsänger war er wie kaum ein anderes Mitglied unseres Ensembles bestens in der Musikstadt Leipzig vernetzt. Der Tod von Martin Petzold ist für uns ein immenser Verlust.« 

Martin Petzold war seit 1988 Mitglied im Ensemble der Oper Leipzig. In über 80 Inszenierungen stand er auf der Bühne. Als Monostatos in Mozarts »Zauberflöte« erreichte er seit 1989 in unzähligen Aufführungen und unterschiedlichen Inszenierungen vermutlich sein größtes Publikum. Über 20 Jahre lang verkörperte er außerdem den Valzacchi im »Rosenkavalier« von Richard Strauss. Sein sängerisches und darstellerisches Spektrum reichte allerdings von klassischen Partien des Spiel-Tenorfachs wie dem Peter Iwanow in Lortzings »Zar und Zimmermann« über tragende Charakterpartien in zeitgenössischen Werken, wie zum Beispiel in der Uraufführung von Philippe Hersants »Der Schwarze Mönch« oder Hans Werner Henzes »Elegie für junge Liebende« bis hin zum verschmitzten Spiegel in der Märchenoper »Schneewittchen« von Marius Felix Lange. Auch den Ballett-Kreationen von Uwe Scholz hat er immer wieder seine Stimme gegeben. In der Partie des Pontio Pilato stand er am 21.6.2022 in Richard Wagners »Das Liebesverbot« zuletzt auf der Bühne der Oper Leipzig. Am 19. November 2022 war er nochmals in einer neuen Reihe »Martin Petzold lädt zum Tee« im Foyer der Oper zu erleben. Eine Reihe, die aufgrund seiner Krankheit danach keine Fortsetzung fand. 

»Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen von Martin Petzold« so Tobias Wolff. »Wir werden in der Oper ab dem 21.4. ein Kondolenzbuch auslegen, in dem auch unser Publikum seine Anteilnahme ausdrücken kann.«