Biografie
wurde am 31. Dezember 1958 im Hessischen geboren. Mit nur vier Jahren erhielt er ersten Ballettunterricht, den er zwei Jahre später am Landestheater Darmstadt fortsetzte. 1973 bestand er unter John Cranko die Aufnahmeprüfung an der Ballettschule der Württembergischen Staatstheater Stuttgart, wo er 1979 seine Ausbildung abschloss. Im gleichen Jahr als Mitglied des Stuttgarter Balletts unter Vertrag genommen, betraute ihn Marcia Haydée mit einer Reihe von choreografischen Aufgaben und sollte damit seine weitere Entwicklung am nachhaltigsten beeinflussen und prägen. 1980 erhielt Uwe Scholz von Haydée einen festen Choreografievertrag und zog sich als Tänzer von der Bühne zurück. Zwei Jahre später wurde er zum ersten »Ständigen Choreografen« des Stuttgarter Balletts nach Crankos Tod ernannt. Als Sechsundzwanzigjähriger wurde Uwe Scholz Ballettdirektor und Chefchoreograf des Zürcher Opernhauses und leitete das Zürcher Ballett sechs Jahre bis 1991. In seiner langjährigen Karriere als Choreograf hat er sich ein umfangreiches Repertoire geschaffen. Die musikalische Bandbreite reicht, abgesehen von den einst bevorzugten Komponisten Mozart, Wagner und Strawinsky, von der Renaissance-Musik bis zur Zusammenarbeit mit Tonschöpfern der Gegenwart, wie z.B. Udo Zimmermann oder Pierre Boulez. Als Choreograf war Uwe Scholz weltweit gefragt und schuf u.a. Ballette für die Staatsoper Wien, die Mailänder Scala, immer wieder für das Stuttgarter Ballett, für Les Ballets de Monte Carlo sowie für Jiri Kyliáns Nederlands Dans Theater, für Jerusalem, Stockholm und Toronto. Auf vielen internationalen Bühnen konnte sich die choreographische Handschrift von Scholz einen Namen machen (u.a. New York, Paris, Moskau, Rio de Janeiro, Madrid, Florenz, Tokio, Berlin, München). Für seine Leistungen als Choreograf wurde Uwe Scholz 1987 mit dem Preis »Ommagio Alla Danza« der Organisation »Espressione Europa« in Venedig ausgezeichnet und bekam 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Für seine Choreografie »Die Große Messe«, die er im Februar 1998 mit dem Leipziger Ballett uraufführte, erhielt er den Theaterpreis der Bayerischen Staatsregierung für die Sparte Tanz 1998. Mit dem Deutschen Tanzpreis wurde er 1999 in Essen ausgezeichnet. Seit 1991 war Uwe Scholz Ballettdirektor und Chefchoreograf an der Oper Leipzig. Am 21. November 2004 verstarb Uwe Scholz nach schwerer Krankheit im Alter von 45 Jahren. 2024/25 werden anlässlich seines 20. Todestages im Rahmen des Abends »Scholz Symphonien« seine sinfonischen Ballette aufgeführt.