Biografie
Die Dirigentin Anna Skryleva ist seit der Spielzeit 2019/20 Generalmusikdirektorin am Theater Magdeburg. Für die Erweiterung des gängigen Orchester-Repertoires wurde sie vielfach mit Preisen ausgezeichnet und sorgt inzwischen weltweit für Aufmerksamkeit mit ihrer profunden musikalischen Arbeit in einer großen Bandbreite von Repertoire in Oper und Konzert.
Weltweit wurde Anna Skryleva für ihren Einsatz für die vergessene Oper »Grete Minde« des in Sobibor ermordeten Komponisten Eugen Engel einem breiteren Publikum bekannt, die unter ihrer Leitung im Februar 2022 ihre Uraufführung am Theater Magdeburg erlebte. Die von ihr 2020 erstellte reduzierte Orchesterfassung von Mozarts »Clemenza di Tito« erschien bei Bärenreiter. In Magdeburg sorgten zuvor u.a. die von Publikum und Presse gefeierte Neuproduktionen von »Katja Kabanova« und »Turandot« für überregionales Aufsehen. Dirigierverpflichtungen führten sie zuletzt nach Nordeuropa und in die USA. In Deutschland stand Anna Skryleva u.a. am Pult der Oper Köln, der Oper Leipzig, des Staatstheaters Wiesbaden und der Hamburgischen Staatsoper. 2017 wurde sie erstmals als Gastdirigentin an die Dallas Opera eingeladen. Als international gefragte Dirigentin sinfonischer Konzerte hat Anna Skryleva die Kopenhagener Philharmoniker, das hr-Sinfonieorchester, Fort Worth Symphony Orchestra, die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die Norddeutsche Philharmonie Rostock, die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, das Sinfonieorchester Aarhus u.a. geleitet. Einladungen führten sie auch zu Sinfonieorchestern nach Lemberg, nach Finnland und Mexiko.
Von 2012 und 2015 war Anna Skryleva 1. Kapellmeisterin und stellvertretende Generalmusikdirektorin, zunächst am Schleswig-Holsteinischen Landestheater, anschließend am Staatstheater Darmstadt. In dieser Zeit dirigierte sie mit großem Erfolg Konzerte mit Werken von Messiaen, Françaix, Berlioz, Britten, Strawinsky, sowie in der Oper Vorstellungen und Premieren von Verdis »Otello« und »La Traviata«, Wagners »Tristan und Isolde«, Puccinis »La Bohème« und »Il Trittico«, »Hänsel und Gretel«, »Der Freischütz«, »Salome«, Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, Prokofievs »Cinderella«, Tschaikowskys »Nussknacker« und weitere Werke. 2015 gastierte sie mit »Madama Butterfly« am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Von 2007 bis 2012 war Anna Skryleva Musikalische Assistentin unter der Leitung der Intendantin und Generalmusikdirektorin Simone Young an der Hamburgischen Staatsoper. Als Dirigentin leitete sie auch zahlreiche Vorstellungen am Pult der Hamburger Symphoniker und der Hamburger Philharmoniker.
2019 zeichnete die Deutsche Orchester Stiftung Anna Skryleva mit der Magdeburgischen Philharmonie für die Erweiterung des gängingen Orchesterrepertoires mit dem Sonderpreis »Innovatives Orchester« aus.
Die in Berlin lebende Pianistin, Komponistin und Dirigentin wuchs in Moskau auf. Im Alter von fünf Jahren erhielt sie den ersten Klavierunterricht, mit acht schrieb sie erste Kompositionen. Mit zehn Jahren wurde sie in eine Kompositionsklasse des Tchaikowsky-Konservatoriums aufgenommen, wo sie später auch zur Pianistin und Kammermusikerin ausgebildet wurde. Ab 1999 setzte Anna Skryleva ihr Klavierstudium an der Universität der Künste Berlin bei Klaus Hellwig fort, anschließend studierte sie Dirigieren bei Lutz Herbig in Düsseldorf. 2015-2020 wurde Anna Skryleva im Rahmen des fünfjährigen internationalen Programms für Dirigentinnen »Institute for Women Conductors« von der Dallas Opera gefördert.
In der Spielzeit 2024/25 an der Oper Leipzig: Musikalische Leitung in »Pique Dame«